Am 21. März, dem Internationalen Tag gegen Rassismus, findet im Bezirk Lichtenberg die Aktion „Auf ein Wort!“ statt.
Einspruch erheben, Position beziehen, Haltung zeigen, solidarisch sein – für Menschenrechte und gegen Rassismus. Mit Gedichten, kurzen Texten und persönlichen Worten erklären Lichtenbergerinnen und Lichtenberger, warum dieses Engagement für sie wichtig ist.
Woher kommst Du?
Woher kommst Du?
Sie sind irgendwie anders.
So viele Kinder.
Wann gehst du zu deinem Heimat zurück?
Das ist mein Zuhause.
Die ganze Familie bekommt Harz V. Seit Jahren.
Sprechen Sie Deutsch?
Ich war die einzige MIgrantin in der Runde.
So klein und schon mit Kopftuch.
Warum reagierst du so aggressiv? Das war nicht gemein.
Ich bin nicht rassistisch, aber sie kriegen alles.
Wenn alle kommen würden…
Mein Opa wurde intensiv von einer Frau aus Rumänien gepflegt. 600 € pro Monat.
Naja, du kannst sie nicht vertrauen.
Hier spricht man Deutsch.
Ich möchte mit der Leiterin reden.
Ich bin es.
Sie hielt ihre Tasche fest, als ich vorbei kam.
Tausend Bewerbungen. Keine Rückmeldung.
Du bist ungeduldig.
Nein, das ist ungerecht.
Ich bin nicht rassistisch, aber…
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Es
¿De dónde eres?
¿De dónde eres?
Son como diferentes.
Tantos hijos.
¿Cuándo vuelves a tu tierra?
Esta es mi tierra.
Toda la familia vive del subsidio social. Desde hace años.
¿Habla alemán?
Era la única mujer migrante en la reunión.
Tan pequeña y ya con pañuelo en la cabeza.
¿Por qué reaccionas de forma tan agresiva? No lo he dicho con mala intención.
Yo no soy racista, pero les dan todo.
Si todos vienen…
A mi abuelo lo cuidaba una mujer rumana por 600 euros al mes.
Si es que no puedes confiar en ellas.
Aquí se habla alemán.
Me gustaría hablar con la directora.
Yo soy la directora.
Se agarró el bolso cuando pasé por su lado.
Cientos de solicitudes de trabajo. Ninguna entrevista.
Eres muy impaciente.
No, es muy injusto.
Yo no soy racista, pero…
Grenzen*
Beim Ankommen verschließt die menschliche Gier die Grenzen. Mauern aus Stein, aus Draht und mancherorts feuerndem Blei. Trotzdem springen sie, da vermag der Hunger mehr als irgendein Hindernis. Kaum angekommen, versperren neue Barrieren den Weg. Barrieren verankert in den Köpfen. Und diese sind sicherlich viel schwieriger niederzureißen. Europa unsere Kolonialgeschichte verrät uns. Leben in einer so privilegierten Situation, die vollends auf den Leiden der “Anderen” basiert. Zentrum und Peripherie sind Früchte unserer eigenen Schöpfung. Kollektive Amnesie. Wir bauen Grenzen, die sich als einzige Sicherheit in Zeiten der Verunsicherung durchsetzen.
*Übersetzung von dem Original Fronteras auf Spanisch von Ilka Eichner.
Llegan cruzando fronteras inventadas por la codicia humana. Muros de piedra, alambre y, en ocasiones, de plomo ardiente. Los saltan, pues puede más el hambre que cualquier obstáculo. Al llegar a su destino se encuentran con nuevas barreras. Barreras instaladas en las mentes. Y estas son ciertamente más difíciles de derribar. Europa, nuestra historia colonial nos delata. Vivimos en un privilegio absoluto construido a costa del sufrimiento de los “otros”. Centro y periferia, fruto de nuestra propia creación. Amnesia colectiva. Fronteras que se imponen como únicas certezas en tiempos de incertidumbre.
Siehe das ganze Programm der Internationalen Woche gegen Rassismus in Lichtenberg hier.