Heute, der 25. November, ist der Internationale Tag gegen geschlechtsspezifische Gewalt.
Gewalt hat viele Facetten.
Frauen, Mädchen, trans*, inter* und nicht-binäre Personen sind von Gewalt betroffen im Zusammenhang mit ihrer Hautfarbe, Sprache, Alter, ihrer sozialen Herkunft oder ob sie eine Behinderung haben oder nicht. Es gibt unterschiedliche Betroffenheiten und Vulnerabilitäten.
Das patriarchale System legitimiert alltägliche Gewalt in vielen Formen, von den subtilsten bis zu den brutalsten: Psychologische Gewalt, körperliche und sexuelle Gewalt, finanzielle Gewalt, digitale Gewalt, aber auch strukturelle, institutionelle und symbolische Gewalt spielen eine sehr wichtige Rolle in der Reproduktion von gewalttätigen Strukturen und Unterdrückungsformen.
Gewalt äußert sich auch dann, wenn Frauen* und FLINTA (1) aus marginalisierten Gruppen keinen Zugang zu Gesundheitsversorgung, keinen Zugang zu Bildung oder zum Arbeits- und Wohnungsmarkt haben. Das ist strukturelle und institutionelle Gewalt. Rassismus ist Gewalt. Der Mangel der Repräsentation und Teilhabe von migrierten und rassifizierten Frauen* und FLINTA in den Medien ist auch ein Form von symbolischer Gewalt.
Es geht um die Machtstrukturen in unserer Gesellschaft weltweit, wo marginalisierte Gruppen verletzbar bleiben. Das System schützt sie nicht. Unsere Aufgabe als Gesellschaft ist es, das Schweigen zu brechen und für eine gewaltfreie Welt zusammenzuarbeiten. Als Gesellschaft ist das unsere Aufgabe, die uns alle betrifft.
Ich wünsche uns allen ein Leben frei von patriarchalischer Gewalt, wo wir Rechte über unseren Körper haben, wo wir Beziehungen der mitgegenseitigen Fürsorge genießen, wo wir die Machtverhältnisse, von denen wir ein Teil sind, anerkennen und abbauen, wo wir den Mut haben, uns gegen Gewaltsituationen und Strukturen zu positionieren. Wo wir ohne Angst leben.
(1) FLINTA* Personen: Frauen, Lesben, Intergeschlechtiche, nichtbinäre, trans und Agenden Personen.